Kooperation vs. Zusammenarbeit: Den Unterschied in der Projektabwicklung definieren

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Die Begriffe „Kooperation“ und „Kollaboration“ werden oft synonym verwendet, was im Projektumfeld zu Missverständnissen führt. Während beide die Zusammenarbeit beschreiben, repräsentieren sie grundsätzlich unterschiedliche Ansätze für interorganisationale Beziehungen mit erheblichen Auswirkungen auf den Projekterfolg. Das Verständnis dieser Unterschiede ist für eine effektive Projektabwicklung von entscheidender Bedeutung, insbesondere im Rahmen der Lean-Construction-Methoden.

Die Kernunterschiede definieren

Nach Untersuchungen von Schöttle et al. zeichnet sich Kooperation durch unabhängige Organisationen mit getrennten Strukturen aus, die sich auf die Maximierung des individuellen Werts durch Kontrolle und Koordination konzentrieren. Den Teilnehmern fehlt möglicherweise eine gemeinsame Vision oder Mission, und sie behandeln Probleme als isolierte Probleme, die unabhängig gelöst werden müssen. Im Gegensatz dazu geht es bei der Zusammenarbeit um eine gemeinsame Vision und eine gemeinsam entwickelte Projektorganisation, die auf Vertrauen und Transparenz basiert. Das Ziel besteht darin, den Wert für den Kunden durch gemeinsame Problemlösung, gemeinsame Verantwortung und gemeinsames Eingehen von Risiken zu maximieren.

Hauptmerkmale: Eine vergleichende Analyse

Schöttle et al. identifizierten elf Schlüsselmerkmale, die Kooperation, Kollaboration und Autonomie unterscheiden. Ihre Ergebnisse verdeutlichen, dass Zusammenarbeit ein hohes Maß an Integration, Vertrauen und Transparenz erfordert – Eigenschaften, die in Kooperationsvereinbarungen weniger im Vordergrund stehen.

  • Zusammenarbeit: Ein hohes Maß an Vertrauen, Transparenz und Integration sind unerlässlich. Die Teilnehmer verstehen sich als Teil einer Einheit.
  • Zusammenarbeit: Das Risiko wird minimiert und von jeder Partei separat gehandhabt. Die Entscheidungsfindung bleibt unabhängig, was zu einem geringeren Informationsaustausch führt.
  • Autonomie: Jede Organisation arbeitet völlig unabhängig, mit minimaler Interaktion oder gemeinsamen Zielen.

Die Bedeutung der Beziehungsintensität

Die Zusammenarbeit erfordert eine weitaus intensivere Beziehung zwischen den Projektbeteiligten. Bisher getrennte Organisationen müssen sich auf eine neue, einheitliche Struktur festlegen. Dieses Engagement ist nicht nur informell, sondern formal, wie Schrage es beschreibt. Im Gegensatz dazu sorgt die Zusammenarbeit für eine organisatorische Trennung mit begrenzter gegenseitiger Abhängigkeit.

Auswirkungen auf die Projektabwicklung

Die Wahl zwischen Kooperation und Kollaboration hat erhebliche Konsequenzen. Zusammenarbeit fördert die Kompromissbereitschaft und das gemeinsame Verständnis gegenseitiger Abhängigkeit. Dies führt zu einer effektiveren Problemlösung und einer höheren Wahrscheinlichkeit, optimale Ergebnisse zu erzielen. Eine Zusammenarbeit ist zwar realisierbar, es mangelt ihr aber an dem gleichen Maß an Engagement und sie kann zu weniger Transparenz und einer geringeren Bereitschaft führen, Risiken oder Chancen zu teilen.

Ein Spektrum an Ansätzen

Kooperation und Kollaboration sind keine binäre Entscheidung, sondern ein Kontinuum. Projekte können je nach ihren Zielen, den Beziehungen zwischen den Teilnehmern und dem gewünschten Grad der Integration unterschiedliche Grade jedes Ansatzes anwenden. Zukünftige Diskussionen werden untersuchen, wie diese Konzepte auf verschiedene Projektabwicklungsmethoden im Rahmen von Lean Construction anwendbar sind.

Um leistungsstarke Projektteams aufzubauen und nachhaltigen Erfolg zu erzielen, ist es wichtig, die nuancierten Unterschiede zwischen Kooperation und Kollaboration zu verstehen